Unternehmer/innen und Führungskräfte können oft ein starkes Netzwerk an Geschäftskontakten vorweisen. Das ist es, was Migranten und Migrantinnen bei der Jobsuche in Salzburg fehlt. Darum bringt das Projekt “Mentoring für Migranten” diese beiden Gruppen auch 2017 wieder zusammen. Ehrenamtlich.
Chefs betätigen sich in der Personalvermittlung
Wer Erfahrung im Personalmanagement oder gute Unternehmenskontakte in einer bestimmten Branche mitbringt, kann als Mentor einem Migranten / einer Migrantin bei der Jobsuche helfen. Wohlgemerkt haben alle Mentees in diesem Programm eine hochwertige Ausbildung in ihrem Heimatland abgeschlossen.
Wer top qualifiziert am Salzburger Arbeitsmarkt einsteigt, um den/die sollten sich Personalberater und Recruiter/innen im Personalmanagement doch eigentlich ohnehin mit Jobs anstellen?
So einfach ist es aber nicht
Am Weg zum neuen Job steht für viele Bewerber und Bewerberinnen als größte Hürde der Spracherwerb. Alle Bewerber im Programm “Mentoring für Migranten” bringen dabei mindestens Kenntnisse der Stufe B2 mit. Das mag z.b. für einen CAD-Planer reichen, für eine IT-Techniker im Support ist es noch zuwenig.
Unternehmen auf Personalsuche haben oft auch Berührungsängste mit den jeweiligen Studienabschlüssen der Bewerber/innen. Ein FH-Abschluss in BWL, der in Salzburg erworben wurde, ist von der Vergleichbarkeit vor Ort einem Diplom von z.b. der Universität Damaskus überlegen.
Kreativität und Engagement von den Mentor/innen ist gefragt
Zur Überwindung dieser Hürden bieten sich neben Praktika in Unternehmen auch erste Arbeitseinsätze über Zeitarbeit oder eine Personalvermittlung an. Eine aktuelle Arbeitgeberreferenz aus Salzburg nimmt vielen Unternehmen, die Personal suchen, die erste Schwellenangst.
Es läuft im Erfolgsfall insofern viel über persönliche Kontakte. Viele Bewerber in dem Programm berichten über zahlreiche schriftliche Bewerbungen, sowohl direkt an Unternehmen oder auch an eine Personalberatung / Personalvermittlung. Zur persönlichen Einladung kommt es aufgrund der schriftlichen Unterlagen nur im seltensten Fall.
Genau da kommt das Netzwerk der Mentoren in Spiel, die viele Unternehmen, Verantwortliche im Personalmanagement oder Personalberater persönlich kennen. Unternehmen auf Personalsuche gibt es 2017 in Salzburg nämlich genug, oftmals bringt kein Bewerber alle benötigten Qualifikationen mit. Auch Personalberater oder eine Personalvermittlung können nicht alle schwer zu besetzenden Job mit Kandidaten aus ihrer Datenbank versorgen.
Mentoren gesucht
Dieses Mentoring Projekt ist auf 6 Monate angelegt und ist Mitte Oktober 2017 gestartet. In Salzburg übrigens zum sechsten Mal. Die Träger des Projekts sind der ÖIF (Österreichischer Integrationsfonds) sowie die Wirtschaftskammer und das AMS Salzburg. Es könnten hier in Salzburg noch mehr qualifiziertes Personal bei der Jobsuche unterstützt werden - Mentoren werden noch gesucht. Man muss dazu auch kein Personalberater oder Vollprofi aus dem Personalmanagement oder der Personalvermittlung sein. Über gute Branchenkontakte zu gleichgesinnten Unternehmen kann sich auch ein passender Job ergeben. Zeitaufwand für Mentoren: 1-2 h Stunden pro Woche für die Dauer von 5 Monaten.
Interessenten für diese ehrenamtliche Form der Personalvermittlung oder Unternehmen aus Salzburg, die Personal suchen und dafür auch qualifizierte Migrantinnen aufnehmen würden, können sich gerne hier melden.