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Veröffentlicht am 15. Oktober 2020

5 Wünsche an den Salzburger Arbeitsmarkt

Die Zukunft liegt wie immer im Nebel. Wir empfehlen trotzdem die optimistische Sichtweise. “Arbeit heißt Probleme lösen. Deshalb wird der Menschheit die Arbeit nie ausgehen” (Zitat Erik Händeler - deutscher Zukunftsforscher). Aber ein paar Wünsche und ein stummes Gebet können auch nicht schaden.

1.) Wunsch an die Salzburger Arbeitssuchenden - Saisonalitäten respektieren, aber nicht aufbauschen!

Irgendwo ist immer Hochsaison - und umgekehrt. Es mag sein, dass die Urlaubszeit im Sommer für weniger Personalentscheidungen sorgt und deshalb bei vielen Arbeitssuchenden als schwache Zeit gilt.

Allerdings beobachten wir, dass der Arbeitsmarkt-Sommer inzwischen von Anfang Juni bis Ende September andauert. Das ist zu lang - und man kann auch in einem sommerlich schwachen Salzburger Arbeitsmarkt versuchen, eine neue Arbeitsstelle zu finden. Zum Beispiel mangels Angeboten die Initiativbewerbungs-Aktivitäten verstärken.

2.) Wunsch an die Salzburger Unternehmen - weniger Dokumente, mehr Gespräche!

Der schriftliche Bewerbungsprozess produziert viele Verlierer:innen. Auf beiden Seiten.

Inzwischen haben fast alle Menschen in Salzburg Erfahrungen mit Videokonferenzen gemacht - man muss als Unternehmen ja nicht jede:n Bewerber:in gleich auf ein einstündiges persönliches Gespräch einladen. Ob die Chemie grundsätzlich stimmt, läßt sich mit Skype, Zoom und Co. leichter herausfinden.

Auch am Telefon kann man ein strukturiertes Gespräch zielgerecht führen. Nach 10 Minuten Fachgespräch weiß man als Arbeitgeber:in zumeist: “einladen oder absagen”.

Zugegeben - die Durchsicht eines Lebenslaufes geht noch schneller. Aber sie lässt den Aspekt der Persönlichkeit völlig aus. Und das - obwohl wir bei gefühlt jeder zweiten Stellenanzeige auf die Phrase der Mensch steht im Mittelpunkt treffen.

3.) Wunsch an das Salzburger AMS – Verbreitet Optimismus anstelle des Mythos vom perfekten Job!

Viel zu oft hören wir von Bewerber:innen: “Das AMS hat mir gesagt, dass es jetzt schwierig ist”.

Auf die momentane Wirtschafts- und Arbeitmarktlage hat weder der:die einzelne AMS-Betreuer:in noch der:die einzelne Bewerber:in einen Einfluss. Beide sollten den Blick weg vom Problem (schwacher Arbeitsmarkt) hin zur Lösung (neuer Job) richten.

Und auch wenn die Möglichkeiten bescheiden sind: Ziele erreicht man in Schritten und Stufen. Der perfekte Job ist das Ergebnis einer Entwicklung, nicht das Ergebnis einer Vermittlung.

4.) Wunsch an die Salzburger Medien - klare Stellenbeschreibung statt Marketingsprech!

Wer die Stellenmärkte in Salzburg durchliest, kommt zu dem Schluss:“in Salzburg gibt es auffallend viele junge, dynamische Unternehmen, die jungen, dynamischen Menschen eine angenehme und inspirierende Zeit auf dem Weg nach oben bieten“.

Eventuell hatten hier nicht alle Verfasser:innen von Stelleninseraten die Zielgruppe im Blick.

Als Betreiber einer Online-Jobbörse für Salzburg weiß ich: oft erhalten Medien fertige Texte angeliefert. Aber wenn ein Stelleninserat im Hinblick auf das Ziel unvorteilhaft formuliert ist, weise ich das inserierende Unternehmen schon darauf hin.

5.) Wunsch an die Salzburger Banken - Lasst die Wirte nicht fallen!

Wenn einkommensschwache Zeiten in manchen Branchen entgegen aller Hoffnungen noch länger andauern sollten: diese Unternehmen (viele zumindest) haben Immobilien.

Mit soliden Werten kam man bisher gut durch Krisen.

Dass die Wirte und Hoteliers ihre Immobilien behalten, sollte für die finanzierenden Banken das bessere Geschäft als die Verwertung sein. Nur so werden mittel- und langfristig Arbeitsplätze erhalten.

Das könnte von Fall zu Fall nicht ganz einfach werden. Es wird Kreativität erfordern, vielleicht bisweilen Beteiligungen oder Beteiligungsvermittlung. Kapital auf der Suche nach sicheren Anlagen mit etwas mehr Verzinsung als am Sparbuch ist auf jeden Fall vorhanden…